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SYSTEMISCHE PAARTHERAPIE UND BERATUNG
paarberatung – erste hilfe für die partnerschaft bei beziehungsproblemen…weiterlesen
Erschienen im Traunsteiner Tagblatt vom 28.7.2018
Vielleicht ist ja doch noch was zu retten?
Oft gehen wir mit großen Wünschen und Hoffnungen in eine Beziehung, die Garant sein soll für
Geborgenheit, Sicherheit, Vertrautheit, Liebe, Zusammengehörigkeit, Zärtlichkeit und Sexualität.
Hoffnung, die eine Illusion ist, hält aus und auch zurück! Hoffnung, dass es wieder - von allein -
besser wird….Hoffnung auf ein Wunder……Hoffnung - bis zum bitteren Ende? Hoffnung verhindert
Entwicklung - den nächsten Schritt! So bleibt es dabei und alles dreht sich im Kreis.
Ich erlebe in meiner Praxis das Phänomen Hoffnung in Verbindung mit Sprachlosigkeit - das
verloren gehen der gemeinsamen Sprache - immer wieder. Die Paare warten „auf ein Wunder“ und
wenn sie dann zu mir in die Praxis kommen, dann befindet sich oftmals ein Partner in der mentalen
Trennungsphase.Und das hat Auswirkungen auf die gemeinsame Sexualität und Leidenschaft. Die
Partner entfremden sich und verlieren die Lust aufeinander.
Zeitpunkt - Kairos
Nur wann ist der ideale - der „richtige Zeitpunkt“ für eine Eheberatung oder gar Paartherapie?
Den gibt es nicht, den allgemein gültigen Zeitpunkt. Das eigene Leidenempfinden ist
entscheidend und das ist bei jedem Partner unterschiedlich stark ausgeprägt.
Den ersten Schritt „die Initiative zur Eheberatung oder Paartherapie“ geht meist nach reiflicher
überlegung von einem der beiden Partner aus. Sobald sich unangenehme Gefühle und Themen in
der Beziehung wiederholen und nicht dauerhaft miteinander ausgeräumt werden können, ist das
Paar reif für eine Paartherapie.
Ein Paar, bei dem die Fronten noch nicht allzu verhärtet sind, und
das die Liebe füreinander noch etwas spürt, benötigt nicht all zu viele Therapiestunden.
Angst, eine Beziehung trotz der Liebe zueinander aufgeben zu müssen, weil sich
Probleme eingestellt haben, die zu zweit unlösbar erscheinen, ist weit verbreitet. Sie führt
zu unnötigen Trennungen. Dementsprechend groß ist auch die Erleichterung, wenn ich
den Paaren versichere, dass ihre Schwierigkeiten aus therapeutischer Sicht durchaus
lösbar sind. Dafür müssen allerdings beide bereit sein ihre Komfortzone zumindest
zeitweise zu verlassen, um neue Wege miteinander einzuschlagen.
Checkliste zur eigenen Beantwortung:
- Ich habe den Eindruck, dass wir häufiger streiten, als dass wir vernünftig miteinander reden
- Ich glaube, keiner hört mehr, was der Andere sagt
- In unseren Diskussionen geht es immer um die gleichen Themen
- Mir fehlen Zärtlichkeit, Nähe und Sex
- Manchmal denke ich, alleine wäre es besser als mit meinem jetzigen Partner
- Ich bin oft traurig und enttäuscht
- Interessieren wir uns noch wirklich für einander?
- Ich rede mehr mit meiner Freundin/meinem Freund als mit meinem Partner
- Manchmal bin ich vom Streiten erschöpft und ausgelaugt
- Mir fehlt die Kraft, etwas zu ändern
- Ich zweifle daran, ob es je wieder wird wie früher, aber ich hoffe darauf!
Folgende Irrtümer in der Paartherapie sind sehr häufig:
- "Du musst Dich ändern, dann wird alles wieder gut" –
zu einem Paar gehören immer zwei
- Der Wunsch, dass alles wieder so wie früher ist – Vergangenheit ist Vergangenheit
und exakt so nicht wiederholbar
- Nur einer der beiden bemüht sich
- Nach den ersten Erfolgen denken, dass der Rest schon von alleine kommt und nichts mehr tun
- Immer auf den anderen warten und solange selbst Pause machen
- Die eigenen, persönlichen Anteile aus dem Prozess ausklammern und sich nur auf das Gemeinsame fixieren
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